222-16059 Die Barbaren sind die anderen. - Wie ein Denkmuster Geschichte prägt. (online)
Beginn | Mi., 16.11.2022, 19:30 - 21:00 Uhr |
Status | ![]() |
Kursgebühr | 0,00 € (Ermäßigung: 0,00 €) |
Dauer | 1 Termin |
Kursleitung |
Mischa Meier
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Schon in der Antike haben Menschen andere als Barbaren abgewertet, um sich selbst aufzuwerten. Der Barbar war in der Regel der negative Gegenentwurf zum zivilisierten und kultivierten Hellenen oder Römer. Die sogenannten Barbaren waren in ihren Augen all das, was sie selbst in ihrer Eigenwahrnehmung nicht waren: wild, grausam, gesetzlos, verschlagen, maßlos, triebhaft und dumm.
Nur in wenigen Fällen wurde der Barbar als Folie für Idealisierungen verwendet, beispielsweise um dekadente Tendenzen in der eigenen Gesellschaft zu markieren. Dann war der Barbar genügsam, einfach, unverdorben, gerecht, ehrlich oder fromm. Diese Zuschreibungen erinnern an das Bild des "edlen Wilden", das sich auch später in der Zeit von Sklaverei und Kolonialismus wiederfinden sollte. Und auch heute funktionieren diese Mechanismen bei der Zuschreibung von Eigen- und Fremdidentitäten.
Der Althistoriker Mischa Meier geht der Frage nach, wie Identitätskonzepte wie das des Barbaren historisch entstanden sind, wozu sie mit welchen Folgen für die Betroffenen eingesetzt und wie diese Konzepte weitergeführt wurden. Mischa Meier lehrt Alte Geschichte an der Universität Tübingen. Sein Werk Geschichte der Völkerwanderung (C.H. Beck) wurde mit dem WISSEN!-Sachbuchpreis ausgezeichnet.
Diese Veranstaltung aus der Reihe vhs.wissen live findet online statt. Die Zugangsdaten teilen wir Ihnen rechtzeitig vor Beginn per E-Mail mit. Voraussetzung: Sie benötigen eine stabile Internetverbindung, einen Computer/Laptop/Tablet mit Kamera und Mikrofon.
Kursort
Kiskerstr. 233790 Halle (Westf.)