Hartmut Heinze verabschiedet sich in den Ruhestand

Die Neugier bleibt - VHS-Leiter Hartmut Heinze verabschiedet sich Ende Februar in den Ruhestand, wird der Volkshochschule Ravensberg aber weiterhin als Kursleiter erhalten bleiben

Von Rolf Uhlemeier

Halle (HK). „Ich habe mich in der Volkshochschule immer wohl gefühlt“, sagt Hartmut Heinze, und ein Leuchten in seinen Augen verrät, dass dieser Satz von Herzen kommt. Der VHS-Leiter sitzt an seinem Schreibtisch im ersten Stock des altehrwürdigen Gebäudes an der Kiskerstraße. Im Kontrast zum rustikalen Ambiente prangt ein Bild von Jimi Hendrix über dem Schreibtisch des 65-Jährigen. „Es ist jetzt nicht so, dass ich ein glühender Fan bin, aber das war natürlich die Musik meiner Jugend, mit der ich aufgewachsen bin.“ Hartmut Heinze mag die Vielfalt, die Abwechslung und genau deshalb hat der studierte Pädagoge für die Fächer Deutsch, Geschichte und Deutsch als Fremdsprache in der Weiterbildung seine Profession gefunden. Er gehört zu der Generation von Lehrern, denen während ihres Studiums eine düstere Zukunft prognostiziert wurde. Als der scheidende VHS-Leiter in Bielefeld studierte und später in Köln sein Referendariat absolvierte, gab es praktisch keine Stellen. Heute kaum vorstellbar, ist das Pendel mit extremem Lehrermangel doch mittlerweile in die andereRichtung ausgeschlagen. „Das war schon ernüchternd“, sagt der 65-Jährige rückblickend. Doch von der fehlenden Perspektive ließ sich der in Holtfeld geborene Pädagoge nicht beirren. Und so setzte er früh auf die VHS und gab ab 1980 Deutsch- und Geschichts-Kurse. 1991 verschrieb sich Hartmut Heinze dann hauptamtlich der Volkshochschule und übernahm den Fachbereich Sprachen: „Ich habe gern unterrichtet – aber bei der VHS hat man viel größere Gestaltungsmöglichkeiten, ist nicht so sehr an Lehrpläne wie in der Schule gebunden. Die Vielfalt von niederschwelligen Sprachangeboten bis hin zu Wirtschaftsenglisch hat mich immer begeistert.“ Acht Jahre später stieg Heinze zum stellvertretenden Leiter der Volkshochschule Ravensberg auf und trat im Sommer 2011 die Nachfolge von Leiter Kurt Ulrich Schäfer an (...).

Haller Kreisblatt vom 24.02.2021 - Den kompletten Artikel können Sie hier herunterladen.

Neue VHS-Leitung ab März 2021

Stefan Kuntze wird im März 2021 Nachfolger von Hartmut Heinze

Von Klaudia Genuit-Thiessen

 

Halle (WB). Wenn sich Hartmut Heinze im März 2021 nach zehn Jahren an der Spitze der Volkshochschule Ravensberg in den Ruhestand verabschiedet, hat sein Nachfolger bereits die ersten Kontakte im Altkreis  Halle geknüpft. Der 65-jährige Pädagoge gibt nach 30 Jahren als Hauptamtlicher die Aufgabe an einen erfahrenen Mann weiter: Stefan Kuntze aus Bielefeld kommt von der VHS Paderborn, wo er nach einem „nicht  ganz geradlinigen Lebenslauf“ 15 Jahre lang gearbeitet hat. Der 58-Jährige, den Verbandsvorsteher Dirk Speckmann und Anne Rodenbrock-Wesselmann als Vorsitzende der Verbandsversammlung am Donnerstag  vorgestellt haben, hat sich unter 25 Mitbewerbern durchgesetzt. Drei aussichtsreiche Kandidaten haben sich persönlich vorgestellt. Dirk Speckmann: „Mehrere Bewerber haben uns gespiegelt, dass die Aufgabe  durchaus interessant ist, weil man im Vergleich zu großen Kommunen hier doch viel gestalten kann.“ Anne Rodenbrock-Wesselmann fügt mit Blick auf das Auswahlverfahren hinzu: „Nur eine oder einer konnte es  werden.“ Der Neue an der Spitze der Volkshochschule Ravensberg, die im nächsten Jahr ihren 45. Geburtstag feiert und dann ihren fünften Leiter bekommt, ist durchaus bodenständig: ein gelernter Landmaschinentechniker aus Ostwestfalen, aber einer mit Blick auf die Welt und Sinn für Ästhetik. Er hat in Frankreich gelebt und fast drei Jahre in Nepal. „Die Zeit in Nepal, einem der ärmsten Länder der Welt, hat mich stark geprägt", erinnert er sich an den „Kulturschock". Er hat Sprachkenntnisse von dort mitgenommen, ein anderes Menschenbild als zuvor und ein Faible für die asiatische Küche schlechthin (nicht unbedingt die von Linsen und Reis geprägte nepalesische). Die Institution Volkshochschule, die kürzlich ihren 100. Geburtstag gefeiert hat, sieht Stefan Kuntze nicht als „unbewegliche, alte Lady“, sondern als dynamische Einrichtung, die mit der Zeit gehen muss. Das gelte im Hinblick auf die Digitalisierung ebenso wie bei der Demokratisierung. „Unsere Aufgabe ist es, den Menschen ein demokratisches Verständnis zu geben, damit sie politische Entscheidungen treffen können“. Grundsätzlich sieht der Weiterbildungs- Experte, der verheiratet ist und in seiner Freizeit gern läuft und wandert, die VHS Ravensberg gut aufgestellt für die Zukunft. „Durch die Corona-Krise stehen viele Menschen  vor Veränderungen. Da kann die VHS bei der Daseinsfürsorge vielleicht helfen.“ Als Chef von 14 hauptamtlichen Voll- und Teilzeitkräften, die gemeinsam mit 250 Kursleitern für die VHS tätig sind, will er demnächst erst einmal „auf Sicht fahren“. Zugute kommt ihm dabei sicherlich die „systemische Brille“, sind auch Dirk Speckmann und Anne Wesselmann überzeugt. Stefan Kuntze: „Man nimmt als systemischer Coach eine Gruppe wahr und nicht nur einzelne Personen. Ansonsten brauche die VHS im Altkreis Halle mit ihren „Eye-Catcher-Veranstaltungen“ den Vergleich mit anderen VHS’ nicht zu scheuen, ist er überzeugt. Erstmals in ihrer Geschichte wird die VHS Ravensberg für das neue Semester kein gedrucktes Programm herausgeben. „Wir haben befürchtet, dass es schon im September nur Makulatur sein könnte“, begründet Hartmut  Heinze das reine Online-Angebot.

WB vom 03.07.2020  Artikel herunterladen